Hallo in die Runde,
Habe noch den zweiten Teil des Interviews von Puplave und Cramer angehört. Vom ersten Teil hatte ich eine deutsche Zusammenfassung gepostet.
Es ging um die 7 Techniken der Leerverkäufer:
- ‚ruin your weekend’ (massive Leerverkäufe 15 Minuten vor Börsenschluss Freitags - der Privatanleger, der Samstags sein Depot analysiert, ist geschockt und fragt sich, was passiert sei)
- ‚two-seconds-drop-down’ (börsentäglich zwei Sekunden vor Börsenschluss werden mit minimalsten Volumen mittels Absprache zweier Broker die Kurse massiv gedrückt)
- ‚carpet bombing’ (über 2-5 Tage wird das Mehrfache des üblichen Volumens einer Aktie verkauft. Strikt illegal, auf Bundesebene. Eine Kursdrückung von 15 % und mehr ist so gut möglich. Es scheint dann, dass etwas Schreckliches passiert sei, ist es aber nicht. Solche Verkäufe sind deshalb paradox, denn ein Profi, der grosse Stückzahlen verkaufen will, würde das so diskret und sachte wie nur möglich machen, um seinen Preis eben gerade nicht zu drücken.)
- ‚morning pop’ (massive Verkäufe nach Börsenöffnung)
- ‚last day drop’ (verstehe ich nicht ganz, er sprach davon, dass zwei Broker in Absprache sich die gleichen 100 oder so Aktien im Kreis herum immer wieder verkaufen, jedes Mal zu tieferem Preis. Ist ein Hammer, da Leerverkäufe ja nur einmal im Monat gemeldet werden müssen...)
- ‚hand-off’ (bei Notiz in Kanada und USA beginnt in Absprache der Kanadier seinem Kollegen in USA Aktien zu verkaufen, dieser verkauft sie gleich weiter in USA)
- ‚whooper offer’ (plötzlich wird das 3-fache eines üblichen Volumens tief ins ask gestellt, wobei der level im Orderbuch noch eine Rolle spielt, was ich nicht ganz verstanden habe, wie es genau geht)
- ‚bash and cover’ (in allen möglichen Medienkanälen wird eine Aktie schlecht geredet und später eingedeckt, seit Jahrzehnten ist die Praxis eine ‚federal offence, d.h. ein Verbrechen, dass in den ganzen USA auf Bundesebene geahndet wird)
Jim Puplava will seine 5-teilige Interview-Serie über kriminelle Leerverkäufe in Schriftform herausgeben und plant eine Website, welche ein market-monitoring hinsichtlich solcher Leerverkäufe machen wird.
Er ermuntert alle, die konkrete Fakten haben, das amerikanische FBI schriftlich mit Beilage der ‚abnormen’ Charts darüber zu informieren, da solche Leerverkäufe bereits bestehende Gesetze verletzen und geahndet werden können. Das SEC plant ja neue Regulierungen gegen solche Leerverkäufe, die aber nach Meinung von Jim gar nicht notwendig seien, weil die bestehenden Gesetze genügten. Sie müssen nur strikte angewendet werden !
Was Private ausserdem machen könnten, sei margin accounts zu schliessen, weil von solchen accounts Aktien ausgeliehen werden dürfen (Eldo, kannst dich ohrfeigen...). Dann sollten sie mit den Managern der Minen persönlich darüber sprechen, wenn sie Leerverkäufe vermuten. In USA könnte man sich ausserdem die Stücke zu vertretbaren Kosten ausliefern lassen, wodurch sie definitiv nicht mehr zur Aktienleihe verwendet werden können.
Die Broker-Häuser und Hedge-Fund-Manager hätten ein falsches Gefühl von Unantastbarkeit.
Dringend notwendig sei ein ‚Kanarienvogel’, der laut und ausgiebig singe, z.B. ein ex-Broker, der moralische Skrupel bekommen habe…
England habe angefangen, das nackte Leerverkaufen zu ahnden, weil es die Integrität des ganzen Finanzsystems gefährde. Es sei Diebstahl der Ersparnis vieler Leute.
Er ermuntert Minenmanager, mit ihren Brokern und Investment-Banken schriftliche Vereinbarungen zu treffen, dass sie mit ihren Aktien keine Leerverkäufe machen dürfen.
Also, wer schon mit Minenmanagern telefoniert, soll doch die Leerverkaufs-Problematik auch ansprechen. Offenbar kann es nur besser werden, weil nun das Thema auf dem Tisch ist und wenigstens in England schon Massnahmen ergrifen werden.
Gruss,
Lucky