Beiträge von Baerenbulle

    Kleine Zwischenbilanz bzgl. der "MInen".


    ...
    Die Gründe für diese Underperformance der Produzentenaktien erschließen sich mir nicht.

    Ja ich finde auch, dass es hier eine augenscheinliche Divergenz gibt. Der Nachholbedarf wird immer extremer. Die Shutdowns und die Shutdownrisiken haben sicher eine Rolle gespielt.
    Aber sobald diesbzgl. keine Risiken mehr herrschen müßte sich das Spiel umkehren.
    (1) Erstens sind die Ölpreise stark gesunken, so dass sich die Kostenposition der Minen deutlich verbessert. Das wirkt eigentlich nachteilig auf Goldpreis (es wird langfristig billiger und mehr gefördert -> dies wird idR. auch bereits auch bereits vom Markt antizipiert erkennbar an der hohe Öl/Gold korrelation => Gold ist diesmal immun und koppelt sich vom gefallenem Ölpreis ab). Die Ölpreissenkung wirkt aber positiv auf den Minenpreis (Rendite verbessert sich deutlich). Somit müßte sich das Hui/Gold-Reatio wieder in den Normalbereich drehen.
    (2) Die deflationäre Grundstimmung spricht ebenfalls stark für die Minen gegenüber Gold. Historisch haben Minen in deflationärem Umfeld deutlich höhere Renditeerwartungen gehabt als Gold und das HUI/Gold-Ratio hat sich entsprechend gedreht.


    Aber hey, solange beides rasant steigt sollte man sich nicht beklagen. :love:

    Wertpapiere, die einen Lieferanspruch auf Gold und andere Edelmetalle verbriefen, sollen von 2021 an in die Steuerpflicht rutschen. Das trifft auch die populäre Schuldverschreibung Xetra-Gold. ...


    Während die Kurse für Gold und Silber gerade von einem Hoch zum nächsten klettern, plant die Bundesregierung eine zusätzliche Belastung für Privatanleger und Sparer, die ihr Geld in auf Edelmetallen basierten Wertpapieren anlegen. Betroffen wäre etwa die von einem Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Börse und Banken emittierte Schuldverschreibung Xetra-Gold, die den Anspruch der Anleger auf jederzeitige Lieferung von Goldbarren verbrieft und als abgeltungsteuerfrei beworben wird.


    Das geht aus dem am 17. Juli veröffentlichten Entwurf des Jahressteuergesetzes 2020 hervor. Demnach sollen bald auch Erträge aus solchen Forderungen der Abgeltungsteuer unterliegen, bei denen statt der Rückzahlung des geleisteten Geldbetrages eine Sachleistung gewährt wird oder gewährt werden kann. Weiter heißt es in dem Gesetzentwurf: „Mit der Erweiterung des Tatbestandes werden somit auch Kapitalanlagen erfasst, die auf die Lieferung von Gold oder anderen Edelmetallen gerichtet sind und wirtschaftlich mit Zertifikaten vergleichbar sind.“ Der Entwurf für das Jahressteuergesetz 2020 ist mehr als 200 Seiten stark und enthält Änderungen verschiedenster steuerrechtlicher Vorschriften, die im Jahr 2021 in Kraft treten sollen.

    Wir sind in einem astreinen Goldbullenmarkt. Wir sind aber noch nicht
    in einer Minenhausse angelangt! ich will nciht wieder wie so oft schon
    alle Punkte aufzählen sondern nur 2 und die sind der Grund dafür warum
    wir noch nicht in einer Minenhausse sind.

    In der Zeit von 1973-2006 lag die erzielte jährliche Rendite von Gold in expansiven Zeiten bei 0,98% die von Goldaktien bei 14,09% p.a..
    In restriktiven Zeiten war jedoch Gold überlegen mit 14,02% gegenüber der jährlichen Rendite von Goldminen bei 8,39%.

    Die Definition "Expansiv vs. restriktiv" basiert hier auf einer Richtungsänderung der Fed-Fundrate (d.h. Regimewechsel sobald eine Senkung nach einer Erhöhung oder umgekehrt folgt).


    Das spricht also deutlich gegen Deine These. Wir sind also jetzt eher in einem Goldminenbullen, nicht (mehr) in einem so starken Goldbullen bzw. präziser in einem sich abschwächenden Goldbullen. Auch das Extrem im HUI/Gold Ratio ist eine starkes Indiz das dies so ist. Der Grund dafür ist vor allem der Regimewechsel der FED.


    PS: Ansonsten aber ein lesenswerter Artikel. [smilie_blume]

    Aber eines muß immer wieder erwähnt werden : Er hat jahrelang die Bevölkerung beschworen, sich hoch zu verschulden, um den Konsum anzuheizen (und den Dollar zu stützen). Kein einziges Wort, etwas Gold im Sinne früher Erkenntnis anzulegen, schändlich. Millionen Amerikaner verloren ihr Heim und Hab und Gut in Wirtschaftskrisen.... Schulden wurden quasi verstaatlicht.

    Auch das ist meiner Meinung stark verkürzt. Z.B. wird häufig auf die unschönen Ereignisse 2000 und 2007/8 geschaut, die Wohlstandseffekte davor aber ausgeklammert.
    Ein gutes Beispiel dafür sind die in der Finanzkrise in Verruf gekommenen Hypothekenfinanzierer Fannie Mea und Freddie Mac. Unter diesem System und schon vor Greenspan waren Hypothekenkredite über Jahrzehnte kontinuierlich verfügbar, und zwar zu Bedingungen und Preisen, die für die meisten amerikanischen Familien nachhaltiges Wohneigentum in Reichweite brachten. In Kombination mit den niedrigen Zinsen hat es die Amerikaner reich gemacht. Dort besitzen auch weniger gut verdienende Familien und die breite Mittelschicht Häuser von denen viele besser betuchte Deutsche nur zu träumen wagen. Nicht umsonst liegen die Deutschen im Vermögensbericht selbst in Europa weit abgeschlagen hinter Italien auf den hinteren Plätzen. Die Deutschen haben es mit einer im Greenspan-Vergleich am anderen Ende des Spektrum liegenden, restriktiven Geldpolitik und Ihrem regulierten Immoblienmarkt gründlich versemmelt. Denn hier wurde vor allem der Mieter gestärkt und in Kombination mit der restriktiven Geldpolitik haben wir uns in Richtung des Armenhauses Europas entwickelt.
    Seine lockere Geld-Politik mag sicher auch zur Internetblase geführt haben, hat dadurch aber auch die Grundlage gelegt für die heutige Dominanz der Silicon Valley Unternehmen in der Welt.


    Ob man Greenspan also die niedrigen Zinsen anlasten muss und ob Amerika ohne seinen Niedriegzinskurs schlechter dastehen würde ist mindestens umstritten. Was man Greenspan aber sicher vorwerfen kann, ist sein Hang zur Deregulierung. Denn, um auf Fannie Mea und Freddie Mac zurückzukommen: Bis zum Ende dieses Jahrzehnts hatte die Wall Street herausgefunden, wie man Hypotheken kaufen und verbriefen konnte, ohne Fannie und Freddie als halbstaatliche Vermittler zu benötigen, was zu einer grundlegenden Verschiebung auf dem US-Hypothekenmarkt führte. Greenspan hat viel zu stark das Spiel der freien Kräfte im Markt goutiert. Er stand also so gesehen für sehr wenig Staat und nicht für viel Staat (wie hier teilweise postuliert). Er war da aber bei weitem nicht alleine. Die Privatisierungswelle war in vollem Gange. Selbst die Sozies haben hier das Spiel der freien Kräfte des Marktes beschworen. Das ging aber alles übel nach hinten los. Trotzdem sind die langjährigen Wohlstandseffekte dieser sich langsam aufbauenden Immobilienblase inkl. Fannie Mea und Freddie Mac Havarie viel wichtiger als das in der Presse breit dokumentierte Ende mit Schrecken.

    ... Jeder hat das Recht, seine Meinung zu ändern.
    Aber die doppelte Wendung in wichtiger Frage zeigt, wie Politik und Macht korrumpiert. Deshalb bezeichne ich diesen Mann als einen der größten unf einflußreichsten Wendehälse der Geschichte. ...

    Das ist schon eine ziemlich extreme Meinung.


    Das Leben ist halt ein Rollenspiel. Das man als Mandatsträger nicht seine Privatmeinungen herausposaunen kann sollte klar sein. Auch Zentralbanken und ihre Makroökonomen operieren zudem unter größerer Unsicherheit. Ob seine expansive Einstellung nun richtig oder falsch war kann bis heute kaum jemand mit Sicherheit beurteilen. Wer was anderes behauptet ist "over-cofident" und sitzt definitiv auf einem zu hohen Roß. Aber wie auch immer ...


    Seine Zitate zu Gold sind jedenfalls lesenswert und für einen Zentralbanker beachtlich:


    ... und beachtlich im kontext der letzten beiden Sätze ist der offenkundige Trendwechsel seit 2008:
    Ob die Zentralbanken versuchen wieder mehr Vertrauen zu schaffen, oder ob andere Gründe dahinterstecken wäre interessant zu wissen. Wie wird letzteres eigentlich hier im Forum gesehen?

    Weekly M1 zeigt, dass die FED doch weiter nachlädt, nachdem der Markt schon angstvoll auf eine abflachendes Geldmengenwachstum schaute. Die Zacke ganz rechts hilft Gold die 1800 Barriere wie Butter zu durchschneiden.



    Im Gegensatz zu 2008 "saufen" die Pferde diesmal aber. Die Kinder legen ihr M1 in Modeaktien an, die Instis auch aber versenken das meiste was sie haben in Bonds. Aber das ist eine Einbahnstraße, denn die Japanisierung der USA ist in vollem Gange und die Zinsen werden weiter bei Null bleiben, bis ...
    ... im Herdentrieb die Substitution von Bonds durch Gold erfolgt, denn negative Zinsen will keiner im Portfolio haben. Ray Dalio marschiert voran. Die ersten folgen schon. Jeremy Siegel der Perma-30Y-Longbond-Bulle hat soeben das Ende der 40-jährigen Bond-Hausse ausgerufen. Wenn die Instis erst in großem Stil ihre Bondberge in Gold als neuem Safe Haven Asset No 1 umschichten dann ... Goldkurs 10.000? ... vermutlich zu klein gedacht. :thumbup:
    ... Demnächst in diesem Kino.

    Ein mulmiges Gefühl bei Aktienanlagen ist meist ein gutes Zeichen, da das eigene Buchgefühl stark von anderen beeinflußt wird. Das Risikopremium ist am größten, wenn der Bauch selbst grad so gar keine Lust auf Aktien hat. Das war schon immer so und wird wohl auch immer so bleiben.


    Es ist bekannt, dass Marktanfänger wie die Robin Trader sogenannte "Lotterie-Tickets" präferieren. Das sind Aktien zu denen es ein "Narrativ" gibt z.B. "Tesla=geile Zukunfts-Technolgie" oder "Hertz=cooler Turnaround Zock" oder "Krypto = wird die Welt verändern und die alten Säcke versteht das eh nicht". Diese Narrative führen zu hohen Über-/Fehlbewertungen die rein behavioristisch zu erklären sind und vor der auch Fondsmanager nicht unbedingt gefeit sind. "Lotterietickets" vor allem in der Dot-Com-Zeit im Growth Bereich bekannt geworden, tragen zu einem großen Teil zu der starken Unter-Performanz von Privatanlegern bei, was auch durch Studien belegt ist. Daher werden Robin Trader sicherlich "brennen". Daran besteht wohl kein Zweifel. Auch das wurde ja in Ansätzen auch schon untersucht und festgestellt (habe glaube ich was von 6-7% Unterrendite zu S&P gelesen).


    Die Robin Traders sind aber nicht mehr als eine Ansammlung von Kids, die noch viel Geld versenken werden. Die allermeisten Accounts liegen zwischen 1-5k$. Die durchschnittlichen Accountgrößen der Wettbewerber liegen eher so bei 100k$ im Schnitt. Zu meinen das dieser Kindergeburtstag irgendwie den Markt bewegt ist daher blanker Unsinn.


    Es gibt sicher gute Gründe warum man ein mulmiges Gefühl bzgl. der "Börsen" haben kann. Vor allem die immer noch flache anämische Zinsstruktur und die schwächelnden Long-Bonds verheißten nichts Gutes für die Märkte Auch der steigende Goldpreis ist ein fettes rotes Warnsignal Mitten im Gesicht der Aktienanleger.


    Die Robin Trader gehören aber ganz sicher nicht dazu.


    Der Hauptgrund für die weitere Entwicklung bleibt sowieso die Geldpolitik. Besorgniserregend für die Märkte ist, dass die FED zz. hinter der Erwartung zurückbleibt. Die "Moneytary Base" schrumpft schon wieder (Haken ganz rechts).


    Ich frage mich aber, ob das nicht vielleicht auch ein gutes Zeichen ist. Die reinkomenden Daten sind sehr gemischt, aber wer kann das bei der Komplexität schon genau beurteilen (außer vielleicht der Markt in Gänze). Ich bin nur ziemlich sicher, dass die FED die Märkte nicht fallen lassen wird. Powell hat sein Gesicht schon gezeigt. Er hat schnell und mit extremen Maßnahmen reagiert. Bei Schwierigkeiten wird der "Powell"-Put wohl entsprechend greifen (vor allem vor den Wahlen, aber vermutlich auch danach).

    Gold kann aus vielen Gründen steigen. Zur Zeit steigt es jedenfalls nicht, weil das Smart Money übermässig euphorisch ist. Mehr hab ich nicht festgestellt. Genausowenig kaufen nur die Doofen den S&P.


    ... und ja Cash (und gold) performed bei Inflation idR. besser als Aktien oder Anleihen, zumindest risikoadjustiert. Außer vielleicht in Extremsituationen.


    Bisschen differenziertes Denken darf ich wohl erwarten, ohne das mir hier reflexhaft unterstellt wird gegen Gold zu sein. :boese: Undifferenziert ist es, wenn man starre Denkschematas anlegt wie "Cash kann nur schlecht sein wenn Gold gut ist", oder "Gold steigt, also muss Cash ja Mist sein", oder "Gold steigt, also muss ja Smart Money" dahinterstecken. Manchmal wird hier argumentiert wie in der Sonderschule. :thumbdown: (Zum Glück nur manchmal und bei einigen, denn Goldkompetenz ist hier zweifelsohne auch am Start, sonst wäre ich nicht mehr hier)

    Könnte ich ! Würde ich auch, wenn mir die Zeit dafür nicht zu schade (verschwendet) wäre. Außerdem ist hier der falsche Ort. Nur ein Aspekt, weil er mit technischer Analyse im weiteren Sinn zusammen hängt: wenn Du meinst , eine hohe Short-Quote der Commercials in Gold sei ein Zeichen dafür, dass 'dummes Geld' in den EM Markt strömt, bist Du sowas von auf dem Holzweg. Empfehlung: schau Dir einen langfristigen COT Chart von Gold an. Du wirst sehen: in Bull-Märkten sind die COMs mega-short. Vor 2000 waren sie net-neutral bis long.

    Mit der Meinung stehst Du wohl alleine da. Aber weil Du es bist, etwas Einlesehilfe:Wie ist das mit den Gold COTS-Daten?
    ... sogar von den Goldseiten (die ja hoffentlich nicht in "Kurzem Hosen"-Pauschal-Verdacht stehen) :whistling:


    @777: Ich erwarte keine fallenden Goldpreise, im Gegenteil (falls ich gemeint war).

    .. Ich habe jedenfalls bis jetzt nur Dumm-Fug von Dir gelesen und würde Dich höflich bitten , wenigstens den Chart-Faden zu verschonen. Danke. :thumbup:

    Du kannst den Dumm-Fug ja argumentativ wiederlegen oder mich auf die Ignore-Liste setzen, wenn es dafür nicht reicht. Solche persönliche Angriffe zeigen lediglich ein bestimmtes Niveau.

    Was willst Du mir eigentlich sagen? Ist doch alles genauso gekommen. Die Zinsstruktur war negativ. Wie meist in der Vergangenheit folgte auch diesmal ein Crash von > 20% im Aktienmarkt (und auch kurz bei Gold und bei Minen sogar bis hart an meine Belastungsgrenze). Ich hatte Unheil prognostiziert und genauso kam es. Und ja Cash war da sehr "fesch", weil ich mit einem breiten Lächeln die Panik im Markt ertragen konnte und ich mich mit meinem erhöhten Cashanteil schön zu günstigen Preisen wieder marktbreit mit Aktien eindecken konnte und jetzt mit den neu erworbenen Positionen 15-20% im Plus bin. Ich buch das daher mal als perfekt eingetroffene Prognose/Risikomanagement.


    Ich bin jedenfalls deutlich reicher als vor der Krise. Soviele können das wohl nicht von sich behaupten. Zu den Aktiengewinnen kommt auch noch mein 20%-iger GLX-GLD Anteil im Portfolio, der sich nach zittrigem Beginn dann doch als krisenfester und hübscher Treibsatz ca. +30%/+50% entpuppt hat. Viel mehr geht eigentlich nicht.
    Außer natürlich mit voller Konzentration auf Gold. Aber das kann man dann wohl nur unter hazardeurhaftem Glück verbuchen.

    zwoernie schrieb:


    Der Satz sollte in einem ''Gold-Forum'' eigentlich für eine Sperrung qualifizieren. :D Zumindest für eine gaaanz fette 'gelbe Karte'. ;)

    ... wohl nur wenn man sich angesprochen fühlt. :whistling:
    Ohne Lemminge im Rücken entsteht kein Rückenwind. :thumbup:


    Wie soll viel dummes Geld in Gold investieren?
    Das kann per se gar nicht sein.


    Es sei denn, man sagt das Geld geht nicht in echtes Gold sondern in irgendwelche Finanzprodukte.
    Das dumme Geld geht eher in Aktien und zwar ohne Sinn und Verstand.

    Behaupten kann man viel. Die Faktenlage ist anders. Die COMs in den COTS-Daten sind zunehmen long im S&P und short in Gold. Die Kleinspekulaten andersherum.


    Oder um es mit Nietzsche zu sagen: "Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen." Diese Robin Hood Anekdoten sind doch nur ein nette Geschichten. Solcherart Hybrisdenken vernebelt einem nur das Gehirn.

    Irgendwie wirken die Minen insgesamt auch etwas wenig kräftig und brav gegenüber Gold. Und Gold scheint mir in letzter Zeit von Geldinstituten immer häufiger eher angepriesen worden zu sein - vielleicht kommt mir das auch nur so vor.
    Und die gestörten Marktverhältnisse zeigen sich dann hier ...



    [Blockierte Grafik: https://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs5f05910047e54.png]

    Wieso dass denn? Kommt wohl auf den Horizont an. In meinem Depot bewege sich die Minen seit März in etwa mit doppeltem Goldbeta. Also Alles so, wie es in etwa sein sollte. Ich denke was vor Covid war, muss man unter völlig irrelevanter Vergangenheit abschreiben. Es hat ja schliesslich durch die geldmarktpolitischen Interventionen eine fundmental völlig neue Situation gegeben. In deflationärem Umfeld waren Minen immer etwas besser als Gold. Das ist zz. aufgrund des doppelten Goldbetas auch so. Die Drehung des GDX zu GLD ratios benötigt einfach Zeit. Das sind auch eher Feinheiten die sich eher auf lange Sicher materialisieren.


    Zur Zeit steigt viel "dummes Geld" in Gold ein. An Minen wagen sich unerfahrene Anleger sicher eher selten, aber die Transmission über den Goldpreis wirkt natürlich trotzdem.

    Vieles davon würde ich teilen. Für Gold spricht sicherlich:
    1) Realer Zinssatz ist negativ
    2) Noch nie in der Geschichte ist die Geldmenge so schnell gewachsen
    3) Die fortschreitende De-Dollarisierung der Systeme (Öl, Gold, Clearing ...)
    4) Westliche Volkswirtschaften sind von den Zentralbanken abhängig. Ohne die massive geldpolitische Unterstützung würden viele Volkswirtschaften zusammenbrechen
    5) Norme Verschuldung i.e. USA, Euroraum (PIIGS), Japan, China, zunehmend viele Schwellenländer
    6) Emerging Markets haben Nachholbedarf bzgl. ihrer Zentralbankreserven
    7) Hohes Risikoniveau durch Covid, zunehmende protektionistische Tendenzen und Handelskriege und zunehmende geopolitische Spannungen
    8 ) Digitale Währungen entwickeln sich in Richtung Gold-Backing



    Alerdings spricht auch einiges gegen Gold:
    1) Die Kursentwicklung von Aktien und Anleihen wird ebenfalls durch die Zentralbankpolitik begünstigt, somit ist dies kein Alleinstellungsmerkmal von Gold
    2) Gold hat wie alle anderen Assets auch bereits auf die niedrigen Zinsenreagiert und daher vermutlich ebenfalls wie alle anderen Assetklassen bereits ein sehr hohes Bewertungsniveau und somit auch hohes Absturzpotenzial (z.B. im Falle steigender Zinsen)
    3) Aktuell schwache Nachfrage aus EMs u.a. wg. Covid (Schmuck etc.)
    4) Notenbankkäufe können auch ein Unsicherheitsfaktor sein
    5) Viel "dummes" Geld kauft zz. Gold (vgl. u.a. extreme COM-Positionierung lt. COTS Daten).
    6) Hohe Analysten-Konformität verheißt nichts Gutes
    7) Post-Covid-Risiken mögen sich rückläufig entwickeln und Vertrauen wird wieder hergestellt. Gold steigt nur in Vertrauenskrisen.




    Fazit: Gold ist langfristig relativ zu anderen Assetklassen attraktiver => Portfolioanteile von Gold in den AAs wird zunehmen
    - Aktien sind auf den hohen Bewertungsniveau, renditeschwach und sehr riskant
    - Bonds erzielen realtiv sicher eine negative Rendite
    - Gold erzielt auf sehr lange Sicht eine positive Rendite in Höhe der Inflation und ist gut zur Diversifikation als Hedge eines Portfolios geeignet. Daher löst Gold die Anleihen zunehmend als "Save Haven" Asset ab, zumal die Zentralbankpolitik (ZIRP, NIRP ...) auf sehr niedrige Zinsen für sehr lange Zeit hindeutet.



    Es gibt jedoch auch ein nicht unerhebliches Absturzpotenzial, denn man investiert zur Zeit konform mit dem Mainstream/"dummen Geld" und das ist nicht selten schief gegangen. Außerdem mag in einer Recovery das zurückkehrende Vertrauen dem Goldpreis stark zusetzen.