ADHS:
Muss auch mein Senf dazu geben.
Ja, stimmt bei ADHS sind Bereiche im Gehirn im "Schlafmodus".
ADHS Medikamente wirken auf nicht Betroffene deshalb aufputschend und bei Betroffenen "regulierend".
Stimmt auch, das leider zu viele Ärzte zu schnell und sonst nichts weiter verschreiben. Was natürlich falsch ist.
Die Medikamente sind bei besonnener Anwendung nicht gedacht, "Kinder ruhig zu stellen" sondern bei passender Dosierung den Kindern zu ermöglichen störende, impulsive Verhaltensweisen zu verändern.
Solange der "was ist wichtig Filter" im Kopf nicht richtig funzt, ist es erschwert zu lernen, das die Rote Ampel wichtiger ist zu beachten, als der vorbei fliegende Schmetterling. Übrspitzt ausgedrückt. Unter Medikamenten soll das erlernen erleichtert werden.
Gute Ärzte, raten ca. 1 mal im Jahr zum Absetzen. Bei Kindern häufig in den Sommerferien. Um zu prüfen, ob sie das erhoffte Verhalten auch ohne Medikamente "eingeschliffen" hat. Weil das eigentlich das Ziel sein sollte.
Bedaure, ich Teile bei "echten ADHS Kindern" nicht mal ein bisschen Sprüche wie "lass Zucker weg, bissl Spazieren gehen...ect und dann ist alles gut". Das ist natürlich grundsätzlich empfehhelenswert, keine Frage ob mit oder ohne Diagnose. Ich stimmte auch zu, das ein Kind oft zu schnell eine Diagnose erhält. Das bedeutet aber nicht automatisch das es bei jedem mit Diagnose zutrifft. Das sind ätzende Vorurteile aus der Bevölkerung.
Es ist auch zu einfach, pauschal allen Eltern die "Schuld" zu geben! Bisweilen beobachte ich natürlich auch, oh je, etwas präsentere Eltern tätem dem Kind sicher gut.
Warum ich mich zu Wort melde?
Meine Jüngste ist im Autistischen Spektrum, da mache ich auch kein Geheimnis bisher daraus.
Meine Älteste und ich selbst sind ASHSLER. Meine Diagnose bekam ich allerdings erst im Erwachsenen Alter.
"Klugscheißer Ratschläge" bekam ich viele bezüglich meiner Tochter. Hab auch etliche Umgesetzt. Zucker, Sport dies das Ananas. Nichts half.
Schule!? Ein Alptraum, mein Kind stand mehr vor der Tür als alles andere. Sie hat oft bitterlich geweint, sie wollte so gerne "normal" sein. Hat so darunter gelitten, gefühlt alles falsch zu machen. Also entschied ich mich irgendwann schweren Herzens für Tabletten. (2 Klasse)
Siehe da, mein Kind schrieb 1 und 2. Lernte endlich vieles beim Verhalten aufzuholen. War dank niedriger Dosierung, trotzdem mein mir bekannter "Wirbelwind". Sportverein, Toben blieb natürlich trotzdem Teil ihres Lebens, bis heute.
Sie bekam später die Empfehlung für das Gymnasium.
Als sie so in etwa 14 Jahre war, fragte ich sie, wie sie eigentlich zu meiner Entscheidung stünde, das ich mich damals FÜR Medikamente entschieden hatte. Sie umarmte und Bedankte sich. "Ohne hätte ich so vieles nicht geschafft"
Heute ist sie Erwachsenen, Medis nimmt sie derzeit keine mehr, ist aber immer noch "wild". ADHS Symptome können sehr wohl als Erwachsener fortbestehen.
Auch kenne ich die unzähligen Theorien, was oder warum ADHS eigentlich ist. Erziehung, angeboren, Trauma, "Vorläufer" zur einer Persönlichkeitsstörung und hast du nicht gesehen. Natürlich auch den Verdacht zu Impfungen. Was nun stimmt? Keine Ahnung.