Beiträge von ghost_god

    zu 55.: ( The Merowinger)


    Leider schrieb ich meinen Beitrag, als Deiner gerade gepostet wurde - daher erst jetzt mein Feedback:


    Deinen angefuehrten Argumenten kann ich nur zustimmen. Ansich warte ich auf User, die (begruendet in ihrer bullishen Einstellung zum Silber und Gold) an die Worte von Herrn Lips glauben und eine Rueckkehr zum Goldstandard kuenftig erwarten. Im Prinzip schliesse ich mich dem Versuch einiger weniger hier an, den unerfahrenen Usern die grosse Euphorie bzw. Gier nach gewaltigen Kurssteigerungen zu nehmen. Mir missfallen schlicht die subjektiven Erklaerungen einiger User und Autoren, die Anlegern das ganz grosse Geld prophezeihen. In diesem Zusammenhang wuerde mich ernsthaft interessieren, auf wessen payroll 1) die Moderatoren dieses Forums und 2) speziell der User "Thaiguru" stehen. Der auf http://www.goldseiten.de kuerzlich veroeffentlichte Artikel von Herrn Ferdinand Lips zum Thema Gold und Silber ist m.E. deutlich zu aggressiv geschrieben, da er leichtglaeubige Anleger schnell mitzureissen vermag.


    Jeder, der sich fuer Gold oder Silber interessiert, sollte eine eigene Meinung zum Thema Goldstandard haben und wer bullish fuer das
    Metall ist, duerfte an eine Wiedereinfuehrung des selben glauben. Die Vertreter dieser Meinung wuerde ich hier gerne hoeren.


    Gruss,
    ghost_god

    Nr. 56


    Ich will mal den Anfang machen und einige Fragen zum "Goldstandard" in den Raum werfen:


    In einem Wirtschaftsraum steht einer Geldmenge von X eine Gueter- und Dienstleistungsmenge von Y gegenueber, die in einem Gleichgewicht zu verschiedenen Preisen fuehrt. Da sowohl die Guetermenge, als auch die Dienstleistungsmenge in einer wachsenden Wirtschaft steigt, faellt bei fixer Geldmenge X das allgemeine Preisniveau (-> Deflation).


    Deflation ist generell schaedlich fuer eine Volkswirtschaft, da die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes in einer solchen Situation ueblicherweise abnimmt (Warum heute kaufen, wenn's morgen billiger ist). Sinkende Nachfrage fuehrt zu Ueberinvestitionen, die wiederum zu Entlassungen und somit ist eine schrumpfende Wirtschaft die Folge aus langanhaltender Deflation.


    Wenn aber nun ein Goldstandard ein fixes Umtauschverhaeltnis zwischen "Geld" und Gold kuenftig festlegen soll, so kann die Geldmenge X nur noch aequivalent zu dem zusaetzlich erworbenen Gold des Staates oder der Zentralbank erhoeht werden. Ein Goldstandard wirkt also quasi wie ein Korsett, dass die Zentralbank bzw. den Staat daran hindert, die Geldmenge X beliebig zu erhoehen. Was passiert aber, wenn nun die Gueter- und Dienstleistungsmenge im Wirtschaftsraum staerker steigt, als die Goldmenge des Staates? Wielange kann die Goldmenge des Staates ueberhaupt steigen, bis mit herkoemmlichen Mitteln saemtliches Gold gefoerdert ist? Das Ergebnis waere Deflation. Und dies langfristig.


    Mit dieser Erklaerung habe ich lediglich versucht, dass Thema einmal oberflaechlich anzureissen - bin aber gespannt auf die Erklaerungsversuche der hier Anwesenden zu den vermeindlichen Vorteilen eines Goldstandards.



    Gruss,
    ghost_god

    Nr. 53


    Mein erstes Posting in einem fuer mich neuen Forum - dann moechte ich doch zunaechst einmal die Gelegenheit nutzen, und meinen Respekt all denen aussprechen, die in leider nicht selbstverstaendlicher Regelmaessigkeit sachlich hier zu diskutieren verstehen. Weiter so!


    Nun zum Thema:


    Was ich bei all den sicherlich interessanten Diskussionen bisher vermisse, ist das Thema "Goldstandard" bzw. jede Art der Abwandlung dieses Modells. Jeder, der besonders beim Gold von deutlichen Preissteigerungen ausgeht, duerfte seine Meinung ueberwiegend auf die kuenftige Realisierung eines neuen Goldstandards stuetzen. Die tatsaechliche Verwirklichung besonders unter kritischen oekonomischen Masstaeben wurde aber m.E. in diesem Forum bisher nicht analysiert. Bevor ich meine eigene Meinung zu diesem Thema ausfuehre, wuerden mich die hier vertretenen Meinungen interessieren.


    Meine Frage an euch also: Ist die Wiedereinfuehrung eines Goldstandards bzw. einer naeher zu erklaerenden Abwandlung des selben unter oekonomischen und/oder sozialen Gesichtspunkten sinnvoll? Welche Gruende sprechen dafuer, welche dagegen?



    Wer wirklich langfristig erfolgreich investieren moechte, kommt um solche Fragestellungen nicht herum. Gebetsmuehlenartig die Zitate von Herrn Lips zu posten halte ich fuer wenig kritisch und im Sinne von Kant fuer nicht sonderlich aufgeklaert. Ich hoffe, mit diesem Thema eine neue interessante Diskussion anstossen zu koennen...


    Gruss,
    ghost_god