Beiträge von Tollar

    DAS WAR NUR DER BEGINN - SEIT HERBST 2008 HABEN WIR DEFLATION. Seit kurzer Zeit sogar ganz offiziell in Spanien.

    Die Deflation begann nach klassischer Definition schon Im Sommer 2007, als die Banken begannen, die Geldhaehne zuzudrehen. Dieser Zeitpunkt leutete die Serie von Zinssenkungen der FED ein. Die Indikatoren laufen nur zeitlich nach.

    Das erste Fallbeispiel zeigt eine erfolgreiche Re-Inflationierungsmassnahme. Ob das zweite Fallbeispiel nachdem gleichen Muster wieder funktioniert, wage ich ebenfalls zu bezeifeln, denn die wirtschaftliche Kapazitaet der Kreditnehmer ist in historischen Dimensionen gesehen einfach erschoepft.


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    Denn auch die Deflation hat einen gewissen Bereinigungsfaktor, beseitigt wird therorethisch: das zuviel an Geld, zuviel an Verschuldung, Überkapazitäten, Personalüberhänge usw. usw.

    Daraus kann man sogar schliessen, dass die Deflation eine wichtige Funktionen in der Wirtschaft erfuellt: Denn sie fuehrt zu massiven Produktivitaetssteigerungen, weil die Unternehmen das Feld nicht freiwillig raeumen, sondern einen hemmungslosen Konkurrenzkampf entfachen werden. Erst die Produktivitaetssteigerungen erlauben Einkommenssteigerungen und koennen in Verbindung mit dem Ende der Phase des Schuldenabbaus zu einer neuen Kreditexpansion und wirtschaftlichem Wachstum fuehren.

    Insgesamt wird die Geldmenge aber immer größer durch das "Gelddrucken" der Zentralbanken und die Verschuldungsorgien der Staaten, die mittlerweile fast alle Hemmungen zu verlieren scheinen. Irgendwer muss die Zeche irgendwann zahlen. Und dies ist entweder der Steuerzahler (Steuererhöhungen) oder der Sparer (Hyperinflation), wobei es sich im Zweifel um die selben Personen handelt.

    Das wird von den Medien immer etwas uebertrieben dargestellt und ist den Regierungen auch Recht, denn ohne die richtige Psychologie kommt man aus der Deflation nicht raus. Das "Gelddrucken" besteht immerhin noch mit der Ausgabe von Staatsanleihen an private Investoren, die diese mit echtem Geld kaufen. Zwar koennen die Staatsanleihen in den Zentralbanken wieder gegen Bares umgetauscht werden, was die Bilanzen aufblaeht, doch diese Massnahme stiess bisher auf gedaempftes Interesse. Es hat auch einen Grund: Denn wer dem Staat Geld leiht, wird ihm nicht erlauben, seine Schulden und damit die Vermoegen der Glaeubiger durch Inflation zu vernichten.

    Wenn nun der Markt in Schwung kommt und Daimler mehr Autos baut - werden die mehr Maschinen zur Fertigung der Teile kaufen

    Das ist schon ein Best-Case-Szenario, womit die naechsten 3..5 Jahre nicht zu rechnen ist. Die Autofertiger leiden an drastischen Kapazitaetsueberschuessen, da haben sie viel Potential, bevor sie investieren muessen. Derzeit sehen wir (was mich persoenlich auch beruflich einschliesst) heftigen Druck auf die Produktionskosten. Mit Lieferanten wird staendig neu verhandelt und Preisnachlaesse sind heute sehr leicht durchsetzbar. Dass das z.B. weiteren Druck auf die Loehne ausuebt, steht wohl ausser Frage.

    Der ehem. Deutsche-Bank-Analyst Mike Mayo meldet sich mal wieder zu Wort. Kreditausfalle koennten bis auf 5,5% explodieren (Great Depression Maximalwert war 3,4%). Er stimmt damit mit den Prognosen der Deutschen Bank ueberein. Ausfaelle bei Hypothekenkredite sind erst auf halben Wege zu ihrem Hoehepunkt, Konsumentenkredite haben dorthin erst ein Drittel ihres Weges zurueckgelegt. Verstaatlichungen bleiben ein Thema.


    Mayo said he expects loan losses to increase to 3.5 percent, and as high as 5.5 percent in a stress scenario, by the end of 2010. The highest level of loan losses in the Great Depression was 3.4 percent in 1934, according to the report. Mayo’s estimate matches the prediction he made on March 10 for Frankfurt-based Deutsche Bank.
    Mortgage-related losses are about halfway to their peak, while credit-card and consumer losses are only a third of the way to their expected highest levels, according to Mayo, who declined to comment beyond the report. CLSA is an affiliate of New York-based Calyon Securities.


    http://www.bloomberg.com/apps/…d=a1yCkrhVtOks&refer=home

    Danke fuer den Link. Das erklaert wohl einiges: ..Nouriel Roubini was one of the “designated” doom-and-gloomers..: Der Wolf im Schafspelz sozusagen. Man gibt den Pessimisten Futter und einen Hirten um sie zu fuehren. Folgen sie dem falschen Doom-and-Gloom-Propheten hoerig in ausreichender Zahl, propagandiert er wieder vorsichtig Optimismus und die Schafherde verkauft Gold, kauft Aktien .... Alles klar !


    Vermutlich gehoert er zu einem geheimen "S.W.A.T."-team ?)

    Momentan durchleben wir die Deflationsphase (die Preise für die Güter deflationieren) die bis zum Herbst bzw. (vermutlich Winter) 2009 anhält, danach wird es sich zu einer Depression erweitern und verschärfen.


    Hauptgründe sind u.a. die hohe Arbeitslosigkeit verbunden mit wenig verfügbaren Einkommen in der Bevölkerung ... , die sich über das Jahr 2010 (vermutlich Herbst - Winter) hinzieht, aber auch Gold und Silber sowie Immobilien werden massiv unter die Räder kommen.

    Ich denke die Tendenz der Eigenheim-Preise in den USA werden der Fruehindikator fuer Inflation sein. Optimisten (Interessenverbaende wie der NRA=Nation Accosiation of Realtors) rechnen fuer den Boden der Preise mit Ende 2009, Realisten fuer 2011, Pessimisten fuer 2015 oder spaeter.

    Tollar, da wäre allersings noch zu eruieren, wo 95 % der Billionen verblieben sind ?

    In den Taschen der Baenker und bei den Finanziers der Banken. Die Bonds der Banken liefern nach wie vor hohe Zinsen ab. Beispielsweise hat die Citigroup $500 Mrd an Bonds emittiert, die mit 6,25% verzinst werden. Die Bondholder muessen dabei auf keinen Cent verzichten, obwohl die Shareholder und die Steuerahler zur Bankenrettung ihr letztes Hemd abgeben muessen. Betriebswirtschaftlich haben sich diese Bonds nur auf dem Papier gerechnet, als man die aufgeblaehte Asset-Bewertungen zu Grunde legte. Heute sind diese Verpflichtungen aber betriebswrtschaftlich nicht mehr tragbar und fuehren die Banken in den Ruin und sie muessen gerettet werden, damit man die Bondholder ungekuerzt auszahlen kann. ->

    Eine Vielzahl von Unternehmen ist im Großen und Ganzen pleite oder stehen knapp davor.
    Wenn morgen irgendwelche Kreditlinien seitens der Banken gekündigt werden sollten, irgendwelche Analysten diverse Unternehmen (aufgrund schlechter {Gewinn}Aussichten) downgraden, ... ist Schicht im Schacht.
    ...
    Wie sieht es denn mit der Preisgestaltung aus - wenn heute Unternehmen A die Preise senkt, ziehen Unternehmen B und C spätestens morgen nach - mit welchem Erfolg - Marktanteile verschieben sich aus diesen Preisänderungen nicht nennenswert innerhalb der gleichen Sparte (z.B. Discountern untereinander, Marktanteile verschieben sich maximal zwischen den Discountern und "höherpreisigen" Einzelhändlern.

    Genau dieser Verdraengungswettbewerb ist durch die Umsatzrueckgaenge verstaerkt in Gang gesetzt worden. Man versucht dies durch Erhoehung der eigenen Marktanteile zu kompensieren. Gesamtwirtschaftlich macht es wenig Unterschied, aber der Wettbewerb verschaerft sich, denn fuer viele Unternehmen steht die Existenz dabei auf dem Spiel. Der Kostendruck ist dabei immens, weil man bei schrumpfenden Maerkten nur ueber ein besseres Preis-Leistungsverhaeltnis gewinnen kann. Ich erlebe dies hier selbst. B2B-Contracts werden neuverhandelt um Kosten zu senken und die Karten fuer massive Preisnachlaesse stehen auf Grund der schlechten Auslastung der Unternehmen sehr gut. Wer nicht mitspielt geht lehr aus. Ich kann keine genauen Prozentzahlen nennen, aber Unternehmen koennen bei ihren Lieferanten derzeit wesentliche besser Deals aushandeln als in den letzten Jahren. Diese Preisnachlaesse werden irgendwann fuer die Endkunden durchschlagen. So eine Krise fuehrt immer so wesentlichen Produktivitaetssteigerungen die bei stagnierenden Maerkten immer klar deflationaer wirken.

    Insbesondere wenn die Kartellbehörden aus politischen Gründen mal einen Moment wohlwollend wegschauen, funktionieren Preisabsprachen nach wie vor hervorragend.

    Dort wo Kartelle existieren, kann eine verordnete Inflation funktionieren. Aber die Wirtschaft wird nur zum Teil durch Kartelle beeinflusst. Im Eigenheimsektor gibt es beispielsweise von Millionen von Anbietern. Dabei ist der Eigeneimsektor der Schluessel zur Inflation. Bei fallenden Eigenheimpreisen wird sich Inflation nie durchsetzen koennen.

    Die ansteigende Sparquote ist eine logische Entwicklung, weil man sich nicht weiter verschulden kann, wenn man nicht solvent ist. Bei steigender Arbeitslosigkeit wird dieser Trend weiter anhalten und die Banken reduzieren ihere Risiken.


    Von den Billionen-Bailouts kamen vielleicht 5% bisher in der Realwirtschaft an. Ein Grossteil wird nach wie vor gehortet.

    formal ist das z.b. in den usa natürlich noch etwas völlig anderes. faktisch, weiß der staat doch inzwischen aber, dass die fed ihm direkt oder über umwege quasi jede gewünschte geldmenge "leiht". und der staat weiß auch, dass ihm die fed, die zinsen für dieses "geliehene" geld auch leihen wird.
    viel wichtiger ist aber, dass wir bei weitem noch nicht am ende des quantitative easing angekommen sein müssen. alle an banken, staat und unternehmen verliehenen gelder werden eine deflation nicht verhindern können, weil der konsument angst hat. und solange nicht konsumiert wird, wird die wirtschaft weiter schrumpfen, da bleibt kein platz für inflation. deshalb wird man nicht umhinkommen, dem konsumenten geld in die hand zu drücken. ob man das steuererleichterung, konsumscheck oder sonstwie nennen wird weiß ich nicht. ich halte es aber für unausweichlich und politisch für alternativlos. natürlich wird auch hier wieder der staat geld "leihen" um diese programme zu finanzieren. in ein paar jahren, werden aber dann die zinsen die leistungsfähigkeit des steuerzahlers übersteigen und dann wird man aus dem "geliehenen" geld letztlich zumindest in großen teilen geschenke machen müssen.

    Direkt geht es nicht, aber ueber die Banken als Umweg, wenndoch nach mehr oder weniger klaren Regeln. Dabei sitzen die Banken am Hebel und haben kuerzlich sehr zureuckhaltend auf dieses Angebot reagiert. Ganz sicher weil sei kein Interesse an der Abwertung ihrer Vermoegen durch Inflation haben.


    Loesung sind allein massive Lohn- und Gehaltssteigerungen, die die Nachfrage nachhaltig ankurbeln. Von der Privatwirtschaft kann man das natuerlich nicht erwarten. Der Staat koennte aber seinen Angestellten und Beamten massive Einkommenssteigerungen verschaffen, was solvente Konsumenten hervorbringt und Druck auf die Gehaltslandschaft der Privatwirtschaft ausuebt.

    Das genügend Geld vorhanden wäre, ist unstrittig - aber auch der zweite Punkt ist doch nicht wirklich ein Problem.
    Wenn man (Politik und Wirtschaft) wöllte, wäre es doch ein leichtes hinter den Kulissen diverse Absprachen zu treffen und sich auf den Beginn der weltweiten Inflation zu einigen.
    Gründe finden diverse Mediengestalter/-lenker doch immer. Bleibt nur, daß die (verschuldeten, um Luft ringenden) Unternehmen Woche für Wochen die Preise um fünf Prozent anheben (vielleicht reicht auch schon ein Gerücht, daß aus dem und dem Grund demnächst die Preise massivst steigen werden) - was glaubt Ihr wir schnell eine Kaufpanik eintreten (, welche den inflationären Prozeß zusätzlich beschleunigen) könnte.

    Was Du hier vergisst, wir haben eine Marktwirtschaft und keine Planwirtschaft. Preissteigerungen kann man nicht befehlen und den Haendlern werden Propagandatricks egal sein, weil ihnen das Hemd naeher als die Hose ist. Wer heute in diesem Umfeld die Preise anhebt, schafft sich selbst einen Nachteil gegenueber Konkurrenten und schaufelt sich sein eigenes Grab. Solch eine konzertierte Aktion kann nie funktionieren.

    Zunächst ist auch ein anderer Gedanke möglich: Die Banken und Kreditkarteninstitute können durch höhere Zinsen, ihre Forderungen deutlich höher bewerten, was die Bilanzen nochmals "beschönt" und gleichzeitig erhöhen sich die liquiden Mittel der Institute, da weniger Kredite vergeben werden.

    Es geht hier mehr darum, die Kreditkartenschuldner zur Tilgung zu motivieren, damit sich diese Aussenstaende und somit auch die Risiken von Ausfaellen verkleinern.