Ich bin zwar namentlich nicht gefragt worden, aber dennoch meine Gedanken dazu. Sorry.
Schauen wir mal auf die Zahlen, die lügen im Regelfall nicht. Bei einem offiziellen Zinssatz in der Spanne von 3,75 bis 4 % derzeit in den USA haben wir folgende Renditen in den unterschiedlichen Laufzeiten: (Quelle Stockcharts von eben)
1 Monat 4,12%
3 Monate 4,4%
6 Monate 4,67%
1 Jahr 4,75%
5 Jahre 3,88%
10 Jahre 3,71%
30 Jahre 3,74%
Bedeutet, die großen Spieler preisen derzeit auf Sicht von einem Jahr noch moderate Zinserhöhungen ein, die Dynamik des Anstiegs, gerade in den unteren Laufzeiten läßt aber nach. Das spricht erstmal dafür, dass die FED ziemlich am Ende der (Zinserhöhungs)fahnenstange angekommen ist. Dafür spricht auch, dass mit jeder vergehenden Woche Altkredite (neue Kredite ohnehin) des Staates, der Unternehmen und der Privaten auf diese MINDESTzinssätze umgestellt werden. Das erzeugt Druck im Kessel, den wir wahrscheinlich nicht mal erahnen...
Auf der anderen Seite bleibe ich dabei, dass wir in einem knallharten Währungskrieg sind. Nutzt den USA ein weiterer Zinsanstieg um die ausländischen, nicht so freundlichen Staaten in die Knie zu zwingen, steigen die Zinsen weiter. Egal was mit dem eigenen Land passiert. Wohl gemerkt, so lange aus Sicht der USA der feindliche Schaden größer als der eigene ist.
Für meine Begriffe hängt alles davon ab, inwieweit der nichtwestliche Teil dieser Welt in seinem Bestreben der Dollarunabhängigkeit signifikante Fortschritte erzielen kann. Und da sind wir aber auch schon beim größten Problem: kann das jemand seriös einschätzen? Ich traue es mir nicht zu.