@Goldhut so eine Anzeige hatte ich letztes Jahr auch mal. Allerdings waren das zu mindestens 50 Prozent Makler, die anscheinend Leads kaufen und sich auf eine Zusammenarbeit bewerben. Teilweise kommen da immer noch Anfragen ob eine Zusammenarbeit nicht doch in Frage käme.
Aber Spaß beiseite, was hier im Süden der Republik zu beobachten ist, dass viele Bewerber auf ImmoVERKÄUFE (nicht Vermietung) einfach keine Finanzierung mehr bekommen. Nichtmal junge DINKS (double income no kids) im Arbeiter/Verwaltungsbereich für eine einfache Wohnung zwischen 80 und 90 qm mit ca. 270.000 €. Die hatten vor einem halben Jahr noch eine feste Zusage und wundern sich jetzt, wenn die Bank einen Rückzieher macht. Aktuell verlangsamt sich der Immoumschlag merklich wird zumindest von Maklern aus dem Bekantenkreis berichtet. Da haben jetzt plötzlich wieder viele Zeit, weil sie teilweise Auftragsrückgänge von 80 - 90 Prozent verzeichnen.
Die Kaufpreise scheinen aktuell eher zu stagnieren bei stark rückläufigem Umsatz. Die Mieten steigen weiterhin, auch hier in der Gegend. Siehe auch: https://www.sueddeutsche.de/po…nge-wohnungsnot-1.5548277
Vom Nachbarlandkreis (Einzugsgebiet München) wurden vor ein paar Wochen vom LRA Anzeigen auf Facebook geschalten, dass ganz ganz dringend Wohnraum gesucht wird. Jetzt sind die ersten fünfzig Menschen in einer ehemaligen Turnhalle untergebracht. Anscheinend wurde nicht schnell genug was gefunden. Vielleicht mache ich mir den Spaß und rufe mal an, was bezahlt werden würde. Hier spielt also "der Staat" im Mietkasino mit und treibt die Preise.
Als ganz kurze Zusammenfassung würde ich @Goldhut absolut Recht geben. Allerdings sehe ich, wenn auch noch in weiter Ferne, das Problem, dass sich aufgrund verschiedener, sich unterstützender Faktoren (u.a. Immopreise, sinkende Reallöhne, steigende Finanzierungskosten, Erbschaftssteuerthematik, usw.) die verfügbaren Immobilien bei immer weniger wohlhabenden Personen und Gesellschaften sammeln und somit der reale und prozentuale Anteil der Immoeigner abnimmt. Das kann durchaus sozialen Sprengstoff bergen. Das kann auch zu populistischen Forderungen von Seiten einiger Politiker führen, die sich davon Wählerstimmen erhoffen. U.U. werden dann die Regierenden zu Aktionen verleitet, die für Immobesitzer nicht gerade angenehm sind.
Trotzdem komme ich jetzt wieder an einen Punkt, den @Goldhut schon angesprochen hat: Diversifizierung! Deutlich teurer kann es ab einer gewissen Vermögensgröße sein, komplett auf Immos zu verzichten. Lieber kalkuliere ich einen Ausfall und nutze die Vorteile, solange sie sich mir bieten. Dazu ein anderes Beispiel: Ich halte relativ wenig vom Bitcoin, trotzdem halte ich etwas, weil es mir die Möglichkeit gibt, weltweit (mit Netz und Hardware) auf ein Asset zuzugreifen, dass ich nicht wirklich mit mir rumtragen muss und den "Notgroschen" somit ganz leicht über Grenzen transportieren kann. Ohne Zollanmeldung und sonstiges.
So, diesen Text habe ich mir jetzt frei von der Leber geschrieben, ohne das ganze nochmal in eine orgentliche Form zu bringen. Ich hoffe, der Faden ging nicht ganz verloren.
Eigentlich wollte ich mit ordentlicher Musik mein Büro aufräumen, das hier hat mehr Spaß gemacht. Mache ich das Büro halt morgen.
Euch einen schönen Abend