Lonmin kauft man bitte nur in London oder Johannesburg.
Das 1. HJ 2015 hatte ein Smelter Problem, 200000 refined ounces weniger...
D.h. 1 HJ 2016 wird 43% mehr refined Produktion haben.
Das 2. HJ 2015 wird - angenommen die Unzen, die im 1. HJ im smelter verblieben sind werden vollständig mit auf den Markt gebracht - 88% mehr Produktion haben.
1. HJ 2015 hatte 508 mio US$ revenue, $745 mio Kosten, also -$237 mio cash flow. Seitdem ist der Platinpreis um weitere 20% gefallen. Der Rand dafür aber auch von 11.50 auf 14 gegangen.
Außerdem die Kreditlinien: -$282 mio.
Es waren genauer:
1 Mrd. Rand in einer Juni 2016 auslaufenden credit facility
1 Mrd. Rand in einer nicht auslaufenden credit facility
$168 mio US$ in einer $400 mio Kreditlinie, die Mai 2016 ausläuft.
$60 mio cash
Alleine durch den gefallenen Rand sind also schonmal ca. $30 mio net debt weg.
Operativ dürfte dank des gefallenen Rand (Schnitt 12.50 für HJ 2 2015) und des schwächeren Platinpreises (Schnitt 1055 im HJ2) sowie der gestiegenen refined Produktion von 88% $130 mio cash flow hereinkommen.
Macht also $120 net debt für die Novemberzahlen. Operativ sind von da ab 30-50 mio Verlust pro Jahr zu erwarten. Mit solchen Zahlen ist eine Verlängerung der Kreditlinien vorstellbar. Wenn nicht, dann eben rights issue.
Man darf aber nicht vergessen, daß Lonmin derzeit eine annualisierte Jahresproduktion von >1.1 mio Unzen auf den Markt wirft, das drückt den Kurs. D.h. wenn das 2. HJ 2015 vorbei ist, fehlen 10% des Platinangebots, was für den Platinpreis stabilisierend wirken sollte.
Außerdem wird ja restrukturiert.
Man kann auch noch von UG2 auf Merensky Reef Produktion umschwenken, um die Erzgrade zu erhöhen. Normal sind 70% UG2, 30% Merensky. 20 Monate UG2 und 25 Monate Merensky Reserven sind sofort verfügbar, d.h. die Merensky Reserven würden für 8 Monate reichen.
Es ist riskant, aber nicht hoffnungslos. Vor allem schreiben alle Verluste. Impala hat Kosten, die nochmal höher liegen als bei Lonmin. Amplats dürfte mit Rustenburg auch nicht besser liegen. Die concentrator recoveries liegen bei Impala bei 78%, bei Lonmin bei 87%.
Vor allem hat Lonmin 30 Jahre Reserven. Impala wird in 10 Jahren schließen. Langfristig gedacht ist Lonmin DIE Platinaktie überhaupt. D.h. wenn es hier klappt, dann klingelt der Jackpot, 10-20-bagger. Wenn nicht, dann wird mir das ein gewaltiges Loch in die Finanzen reißen.
Das Problem ist natürlich, daß die Kosten immer schön fröhlich weiter steigen, jährliche Lohnerhöhung und zweijährliche Gehaltsverhandlungen.
Der große Vorteil hier ist, daß erst 2016 wieder verhandelt wird. Bis dahin wird es zu einem show-down bei den Goldminen gekommen sein. Zudem wird auch im Kohlesektor wohl gestreikt werden. In der Stahlbranche macht auch keiner mehr Gewinn - 190000 Jobs. D.h. es könnte zu einem Randcrash im Oktober kommen. Den Platinsektor würde so ein Crash sanieren, der Goldsektor hätte davon nichts.
Gruß
S.