Beiträge von ALEXIS


    Der Meinung bin ich auch. So eine Hektik hier im Forum der letzten Tage, totale Überhitzung, gerade jetzt, wo wir uns etwas zurücklehnen können und abwarten sollten (nur bei Zettelbesitzern verstehe ich die erhöhte Gereiztheit :D ).


    Hat deine gute Partie wenigstens alles in Staatsanleihen, KLV, Zertis gesichert? Wurdest du testamentarisch bereits berücksichtigt? Oder mußt du im Ernstfall dein Gold mit ihr teilen? :D

    Zitat

    Original von day-trader
    ALEXIS:


    http://www.ecb.int/bc/faqbc/figures/html/index.de.html#q3


    also rund 650 mrd euro "im umlauf" (außer zB den 400 euro, die ein allseits beliebter forumsteilnehmer in 1 cent stücken zuhause hat :rolleyes: u.ä.), macht bei rund 430 mio europäern runde einsfünf pro nase, du liegst mit deinen 1250 pro kopf wahrscheinlich recht nahe an der "im umlauf " befindlichen knete.


    day-trader
    Danke für die Info (ich dachte, mich verrechnet zu haben).
    Die Zahl pro Kopf ist wirklich lächerlich, auch wenn man bedenkt, wieviel der Einzelhandel davon bereithalten muß in Form von Wechselgeld und das sich die Leute aus der Halb- und Schattenwelt immer einen beträchtlichen Teil cash zurückhalten. Aus eigener Beobachtung weiß ich, dass z.B. viele Rentner große Mengen Bargeld zu Hause bunkern.


    Wenn man das alles berücksichtigt, müssen nicht sehr viele Leute in Panik geraten, um Knappheit zu erzeugen. Gegensteuern ist dann eigentlich nur noch durch sehr schnelles Gelddrucken und guter Verteilungslogistik möglich. Vorausgesetzt, die Geldmenge wird nicht drastisch erhöht, bliebe die Frage, woher die Umwandlung von digitalem Geld in Bargeld erfolgt, da ja alle Gelder gebunden sind. Ohne "Plan B" für diese Situation, könnte nur die Schleuse für die Hyperinflation geöffnet werden.


    ALEXIS

    Interessant wäre die Frage, wieviel Bargeld überhaupt in Deutschland im Umlauf ist. Aktuelle Angaben hierzu konnte ich beim googeln nicht finden. Bedingt durch den großen Euro-Währungsraum und das Vorhandensein von Bargeld außerhalb dieses Gebietes, bestimmt ein schwieriges Unterfangen.


    In einem Artikel von Kreutzer, mit Stand Februar 2003, fand ich einen Bargeldumlauf für D. von 89,4 Milliarden Euro. Gehe ich mal heute einfach von 100 Milliarden Euro aus, so käme ich pro Person nur auf 1.250 Euro. Oder habe ich hier einen Denkfehler bzw. Rechenfehler, abgesehen davon, dass dies nur eine ganz grobe Schätzung sein kann?


    ALEXIS


    Hier ein Auszug aus dem Text:


    Teil 1
    Das Wesen des Geldes
    Verfasser: Egon W. Kreutzer, Stand 12. Februar 2003


    Das Wissen der meisten Menschen über das Geld ist gerade einmal ausreichend, um im alltäglichen Gebrauch ohne größere Havarie mit dem eigenen Geld über die Runden zu kommen. Dabei ist die folgende Vorstellung wohl am weitesten verbreitet:


    "Geld ist einfach da. Wenn es nicht in der Ladenkasse, im Geldbeutel oder unter dem Kopfkissen deponiert ist, liegt es im Tresor der Bank. Dort bleibt es liegen, bis es vom Kontoinhaber wieder abgehoben wird oder bis es die Bank an einen Kreditnehmer verleiht. Geld vermehrt sich durch Zinsen. Der Kontoauszug informiert darüber, ob der Geldautomat vor dem nächsten Ersten noch ein paar Scheine ausspucken wird, oder ob die Gefahr besteht, dass die Karte einbehalten wird."


    Dabei ist es tatsächlich so, dass der allergrößte Teil des modernen Geldes keinerlei körperliche, materielle Existenz hat und völlig unabhängig von Banknoten und Münzen als nackte Information existiert. Doch diese Tatsache, dass nämlich der Großteil des Geldes keine andere Substanz und keine andere Basis hat, als die von der Bank in den Konten notierten Ziffern, ist kaum zu vermitteln. Ganz hartnäckig hält sich die Vorstellung, die Kontenführung der Banken sei eine Art "Inhaltsverzeichnis" für den Tresor, weil es eine Zahl auf dem Konto doch nur geben könne, wenn es irgendwo auch das dazugehörige "richtige Geld" gibt.


    Dazu eine nüchterne und aktuelle Information:


    Von der immer noch bestehenden Deutschen Bundesbank wird monatlich eine Statistik veröffentlich, die den "Deutschen Beitrag zur konsolidierten Bilanz der monetären Finanzinstitute (MFIs) im Euro Währungsgebiet" nachweist. Zum Schluss des Jahres 2002 war dort folgendes Verhältnis zwischen dem in Deutschland vorhandenen Bargeld (Banknoten, Münzen) und dem deutschen Beitrag zur Geldmenge M3 angegeben:


    Bargeldumlauf in Deutschland 89,4 Milliarden Euro

    Deutscher Beitrag zur Geldmenge M3 1.545,2 Milliarden Euro


    Das entspricht einem Verhältnis von ungefähr 1:17 und bedeutet im Klartext: Auf jeden Euro, der in Form von Bargeld im Umlauf ist, kommen weitere 16 Euro, die nur und ausschließlich auf dem Papier stehen. (Auf dem Papier, aus dem die Kontoauszüge der Banken sind.)

    Zitat

    Original von mesodor39


    Son Unfug. Der Crash ist bereits seit langem ausgelöst worden. Sowas kommt nicht von heute auf morgen. Und sowas hat immer Ursachen: Geld- und/oder Kreditbetrug.


    @mesodor
    Ich habe unter meinem Beitrag folgendes vergessen:
    :D :D :D :D :D

    @ Faber
    Das ist nicht naiv gedacht, sondern logisch geschlussfolgert. Klar kann man alles weiter differenzieren, aber für den Gesamtmarkt spielen Ausnahme-Immobilien eine unbedeutende Rolle. Sie werden allein wegen ihrer Nachfrage wertstabil bleiben.


    Das Beispiel von day_trader zeigt jedoch das eigentliche Problem von vielen finanzierten Immobilien. Wenn wir auch nicht die gleichen Vergabekriterien bei Hypothekenkrediten wie in den USA haben, steht das Problem mit faulen Krediten auch in D. an und es betrifft nicht nur das Volumen bezüglich Wohnhauskredite. Dazu habe ich mich schon in einem früheren Beitrag geäußert und gewundert, dass sich der Prozeß in D. so unbemerkt vollzieht. Die Zeit der Schnäppchenjäger hat bereits begonnen. In den strukturstarken Regionen ist sie jedoch noch nicht angekommen.


    Wenn man durch die eigene Immobilie zum Kreditsklaven wird, ist es sicherlich ein schlechtes Investment. Damit für viele dieser Schuldner die Sache zum ersehnten Ende führt, müssten jetzt die Reallöhne steigen und das Zinsniveau zumindest bleiben. Für beides sehen ich momentan nicht die günstigsten Bedingungen.


    ALEXIS

    Dazu passend, habe ich einen Klassiker aus dem Goldseitenforum hervorgeholt und aneinandergefügt.
    Eine literarische Sternstunde von MISANTHROP, KAUFRAUSCH und CAPTAIN PROTON vom Januar 2006 unter:


    GoldSeiten-Forum.de » Wirtschaftlicher Bereich » Tagesgespräch zu Börse und Wirtschaft » Börse Tokio nur eine Ausnahme?


    Nebelschwaben ziehen durch die Straße und verschlucken den stumpfen Aufschrei eines Bankkunden, der in einer dunklen Gasse von dem Mob ausgeraubt wird. Der Priester am Suppenstand betet das "Ave Maria" und ein dreibeiniger Hund pieselt an die Kellergitter der Bank.
    Ein Polizeipanzerwagen biegt um die Ecke und bleibt stehen. Das flackernde Blaulicht wirft gespenstische Schatten. Dann fährt der Wagen leise weiter in eine unbekannte Richtung.


    Die Nebelschwaben vermählen sich mit der Dämmerung. Sie bricht herein! Die Nacht. Dunkel wards. Der Mond schien helle. Als ein Auto, blitzeschnelle, langsam um die Ecke fuhr. Drinnen lagen stehend Goldbarren. Der Bankdirektor lenkte den Wagen persönlich. Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Die unterschlagenen Goldbarren schlugen leise aneinander und ließen ihren unverwechselbaren stumpfen, dumpfen Klang hören.
    Das Lenkrad fest umklammert, steuert der Bankdirektor langsam auf die Hauptstraße zu, die im Schein brennender Holzbarrikaden ihr flackerndes Antlitz entblößte.
    Gebückte Gestalten huschten schemenhaft vorbei und die Dunkelheit verschluckte sie. "Hoffentlich komme ich an der Barrikade vorbei", dachte sich der Bankdirektor und umklammerte das Lenkrad noch fester. Sein ausgeklügelter Fluchtplan duldete keine Verzögerung, denn das Volk rottete sich zusammen. Das konnte man überall sehen, in diesen Tagen. Und Bankdirektoren hatten an Ansehen verloren. Man war froh, Leib und Leben gerettet zu haben.


    Nun aber ging es um's Ganze. Das Vermögen der Bank stand auf dem Spiel. Was sollten diese Taugenichtse da draußen schon mit dem Gold anfangen können? Der Direktor hielt an der Straßensperre, als es ihm bedeutet wurde. "Was haben Sie da hinten geladen?" fragte ein mürrischer Langhaariger mit zerrissenen Hosen. "Goldbarren!" grunzte der Direktor und setzte sein breitestes Grinsen auf. "Durchsuchen!" befahl der Langhaarige ein paar Punks, die neben ihm standen. Da fiel ein Schuss ... Der Langhaarige schaute verdutzt, torkelte leicht und fiel dann mit einem leichten Grinsen auf den Lippen rückwärts in eine Pfütze. Die Punks schauten sich an und verschwanden schnell in der Dunkelheit. Der Bankdirektor steckte seinen Revolver ein, schloss die Seitenscheibe und trat das Gaspedal seines 200er Diesel durch. Mit leichtem Aufbäumen zog das Gefährt an und die Goldbarren ließen ihr metallisches Lied hören. "Noch so eine Verzögerung und der Flieger ist ohne mich weg.....", murmelte der Bankdirektor und sein Fuss trat das Gaspedal noch weiter durch, so das der Wagen auf der regennassen Straße leicht ins Schlingern kam.
    Die Barrikade lag hinter ihm und das fahle Licht der Straßenbeleuchtung ließ gespenstische Schatten an den Häuserwänden auftauchen.
    Der Motor summte sein sonores Lied und das Klingklang der Barren verstummte, denn die Straßen waren besser hier, im Südwesten der Stadt. Aber es war jetzt fast gespenstisch still. Niemand war mehr hier auf den Straßen zu sehen. Viele waren weggezogen. Der Direktor dachte nach. Würde seine Beech noch im Hangar stehen? Wäre sie noch flugtauglich? Oder hatten vielleicht längst dunkle Gestalten die Avionik geklaut? Oder das Avgas aus den Tanks gezapft? Die Straße machte jetzt eine leichte Biegung und es ging durch ein kleines Waldstück. Der Regen tropfte hier noch von den Tannen auf die Straße. Es war feuchtkalt und ein eigenartiger Modergeruch lag in der Luft, der aber nicht von den Tannen zu kommen schien. Der Bankdirektor riß das Duftbäumchen ab, das am Spiegel baumelte und warf es angewiedert aus dem Fenster des Wagens. Der Airport lag vor ihm.


    Schnell lud er die Goldbarren in seine Beech, rollte zum Rollhalteort der Startbahn 31, wartete auf die Startfreigabe des Towers und nachdem das ready erfolgte, schob er den Gashebel nach vorne und nahm Fahrt auf. Das Ende der Landebahn kam immer näher. Der Flieger nahm kein Fahrt auf. Jetzt setze er alles auf eine Karte. Nach 1.200 Metern war das Landebahnende erreicht. Die Fahrt reichte nicht aus und die Beech krachte in den Fangzaun und brannte aus. Das Gewicht der Barren war einfach zu hoch. Der Bankdirektor konnte sich gerade noch rechtzeitig retten. Außer ein paar Schürfwunden hatte er nichts abbekommen. Allerdings war nun guter Rat teuer. Die Feuerwehrwagen rückten an und löschten den Brand. Verstört fuhr der Direktor in einem roten Wagen zum Tower mit zurück. Das Gold hatte glücklicherweise bisher niemand bemerkt. Er überlegte, während er die Wendeltreppe zu Charlie hinaufstieg, was als nächstes zu tun sei. Da klingelte sein Handy . Seine Frau war dran und fragte nach wo er blieb. Das Essen stünde schon auf dem Tisch. Angewiedert und ohne Antwort schmiß er das Handy aus dem Feuerwehrwagen. Wie würde er jetzt nur rechtzeitig zu seiner Geliebten kommen, die am Frankfurter Flughafen auf ihn wartet? Die beiden Tickets in die Karibik für sie und für ihn verbrannten gerade in der Beech, die Barren hatten ihre Schmelztemperatur erreicht und tropften auf die Landebahn.
    Sein linker Arm schmerzte und er dachte nach. Das Heulen von Sirenen weckte den Frühpensionär aus dem unruhigen Schlaf. Irgendwas muss auf dem kleinen Flughafen passiert sein, denn ein rötlicher Feuerschein flackerte hinter dem Wäldchen. Er war wohl doch eingeschlafen, nachdem er so lange grübelnd im Bett lag. Den halben Tag hatte Er vor der Bank verbracht und gewartet.
    Am Nachmittag versuchte Er, den Bankdirektor am Telefon zu erreichen. Vergebens. dabei war Er mit dem Direktor befreundet. Sein liebster Tennispartner. Der Pensionär sah zu seiner Frau herüber, die friedlich schlief. Sie wird schon Recht haben, als sie sagte, der Bankdirektor hat an solche Tagen keine Zeit zum telefonieren. Sie meint auch, daß morgen ganz bestimmt die Bank wieder geöffnet ist.
    Schliesslich leben Wir in in einem Rechtsstaat, wo Eigentum das höchste Recht darstellt. Das gilt auch für unsere Goldbarren. Ja, ich habe Alles richtig gemacht, dachte der Frühpensionär. Einige Goldbarren gekauft, als es noch richtig billig war. Und da Er einen Bankdirektor zum Duzfreund hat, war für die sichere Verwahrung des Goldes auch gesorgt. Der Frühpensionär dachte, jetzt muss ich noch etwas Schlaf finden und morgen früh um 9 Uhr hole ich das Gold ab. Meine Frau wird Recht behalten und die Bank hat morgen geöffnet.
    Alles wird gut dachte er. Dann schlief der Pensionär ein. Er träumte schlecht. Im Traum sah er den Bankdirektor mit den Goldbarren abhauen. Er sah, wie der Direktor in den Zaun krachte, die Wendeltreppe hochstieg und das Handy aus dem Feuerwehrwagen schmiss.


    Schweißgebadet wachte er auf, als das Telefon schrillte. Die schnarrige Stimme am anderen Ende der Leitung kannte er von irgendwoher. Sie befahl, dass er so schnell wie möglich seinen Lada mit dem großen Hänger an den Rand der Stadt fährt. In dem Pensionär stiegen unwillkürlich Fragen hoch: "Wer, wie, was, warum, woher, ..." stammelte er. "Später!", raunzte der Bankdirektor am anderen Ende der Leitung. Dann beschrieb er ihm den genauen Weg zur Absturzstelle. "Ja, aber ..." bekam der verdutzte Pensionär noch gesagt, dann war die Leitung tot. Jetzt war auch seine Frau erwacht. "Was ist, Dickerchen?", fragte sie ihn mit leicht näselnder Stimme. "Ach nichts, ich muss los" . Er zog sich an und hustete sich dabei fast die Luge aus dem Leib "Scheiß Raucherhusten", dachte er, nahm sich von irgendwoher ein Sockenpaar, roch daran und zog sich diese im Dunkeln an. Dann schlurfte er in die Küche, zündete sich seinen alten Stumpen an und suchte seine ausgelatschten Schuhe die er unterm Küchentisch auszuziehen pflegte. Dabei stieß er sich an der Kante der Küchentischs und seine Frau keifte. "Eines Tages dreh ich ihr die Gurgel um", dachte er noch, zog die Haustüre hinter sich zu und ging zu seinem Lada.
    Er war auf dem Weg zum Flughafen. Es regnete und die Scheibenwischer konnten nicht so schnell wischen wie der Regen fiel. Vor ihm fuhren 2 Fahradfahrer auf einem Tandem. Plötzlich rutschte der erste Radfahrer mit dem Fuss vom Pedal und verriß den Lenker. Der alte Mann in dem Lada konnte nicht mehr reagieren und erwischte das Tandem in voller Breitseite. Der Stumpen fiel ihm aus dem Mundwinkel, sein Handy klingelte, der Regen prasselte noch stärker
    auf das Wagendach und vermischte sich mit dem Blut auf der geborstenen Windschutzscheibe.
    Quitschend kam der Wagen zum Stehen. Wie ein riesiges Spinnennetz haben sich Risse über die Scheibe gezogen. Doch der Pensionär sah weder die flache Delle auf der Motorhaube noch die 2 reglosen Gestalten im Rückspiegel, die mit den unnatürlich verkrümmten Gliedmassen an Schaufensterpuppen erinnerten.
    Nein er blickt immer noch in die Augen der jungen Frau, deren Gesicht sich scheinbar in Zeitlupe der Windschutzscheibe seines Autos nähert. Diese hellgrauen, weit aufgerissenen Augen. Nur langsam verschwindet dieses Bild.
    Der Motor ist abgewürgt, nur ein leises Klingeln unter seinem Sitz stört die Stille. Wie im Reflex greift die zittrige Hand nach unten. Beim zweiten Versuch findet der Daumen den kleinen grünen Knopf und der alte Mann drückt sich das Handy scheinbar mit aller Kraft an das rechte Ohr, um zu hören wer dran ist. In dem Augenblick verstummte das Handy. Er schreckte zusammen, als es an der Seitenscheibe derb hämmerte. Er kurbelte die Seitenscheibe runter. Da stand sein Direktor. "Rutsch auf den anderen Sitz" krächzte der und schob ihn mit einer Handbewegung auf den Beifahrersitz. "Ich fahre." sagte der Direktor bestimmt. Dann setzte sich der Wagen wieder in Bewegung. Der Pensionär versuchte zu erklären: "Ich habe gerade, - das Blut, siehst Du, ...". "Still jetzt, später!" sagte der Bankdirektor. "Hast Du die Beretta mitgebracht?" Der Pensionär nickte und zeigte nach hinten auf den Rücksitz. Der Direktor nickte zufrieden, als er barsch bremste.


    Es sah unwirklich aus. Düster und bedrohlich. Die letzten Rauchschwaden bahnten sich den Weg aus dem Flugzeugwrack. Unter dem Wrack hatte sich eine goldgelbe Masse gesammelt. Eine Art Platte mit unbestimmten Abmaßen. "Hol die Brechstange!" befahl der Direktor. Der Pensionär gehorchte. Schon früher war das Verhältnis nicht zum Besten bestellt gewesen. Und wenn der Pensionär doch mal widersprochen hatte, ging immer irgendwas schief. Also hatte er sich angewöhnt, wenig Fragen zu stellen, wenn der Direktor einen Wunsch hatte. Sie lösten die Goldplatte mit der Brechstange vom Asphalt der darunter liegenden Straße. Die Platte musste mindestens ein Gewicht von 250 kg haben. Es war schwer, aber sie schafften es schließlich schnaufend, die Platte auf den Hänger zu hieven. Plötzlich klingelte wieder das Handy. "Guten Morgen, Dickerchen! Das Frühstück steht auf dem Tisch.
    Wo bleibst du nur? Du weisst doch, was Du heute alles zu erledigen hast! Also trödel nicht und komm nach Hause ...."
    Der Pensionär hielt das quäkende Handy weit von sich. Mein Gott, wie verhasst Ihm diese Stimme in den letzten Jahren geworden war. Dieses sinnentlehrte Gezeter. und immer mit einem anklagenden Unterton. Nein, es ist nicht mehr zum aushalten. Der Direktor sah mit einem kaum merklichen Kopfschütteln kurz auf das Handy. Da wusste der Pensionär:Ich muss diese Stimme nie mehr ertragen. In einer nahezu optimalen ballistischen Bahn flog das Handy über den nahen Flughafenzaun und landete im Unterholz.
    "Also komm, Wir haben keine Zeit" sagte der Direktor. Dann fuhren sie mit dem Hänger zum Hangar. Sie hievten die Goldplatte in die Reservemaschine des Direktors. Dann flogen sie damit in ein Steuerparadies. Sie versuchten, das Gold zu verkaufen. Leider war aber in der Zwischenzeit die Krise überwunden worden und das Gold auf einen historischen Tiefstand von 10 RFIDschekel pro Unze gefallen. RFIDschekel war die neue Weltwährung geworden. Daraufhin genehmigte sich der Pensionär einen Whiskey, während der Direktor seine Kleinkalibrige hervorholte. Erst zielte er damit auf sein Whiskeyglas dann auf Hugo, den Pensionär. Der Knall zerstörte die friedliche Ruhe des einsamen Platzes. Bunte Papageien stoben mit Gekreische aus den umliegenden Bäumen.
    Hugo bekam von alledem nichts mehr mit. Der Direx nahm das Glas und leerte es in einem Zug.
    Der irische Saft brannte in der Kehle. "Dann ist mein Rachen wenigstens desinfiziert", dachte der Direx und lachte mit einem wirren Blick in den blutunterlaufenen Augen den Papageien hinterher.
    Der Zeitungsbote warf die neue Tageszeitung in den Vorgarten. Der Direx spannte den Abzug seines "kleinen Freundes" Die Vögel setzten sich wieder auf den Bäumen ab. "Peng"
    Das leere Glas fiel zu Boden. In großen Lettern prangte die Headline der Zeitung in der Sonne:
    CHINA KAUFT DEN GOLDMARKT LEER.....Finanzminister Knall Peng kauft die Unze zu jedem Preis.


    Und die Moral von der Geschicht'
    häng Dein Leben
    an's Golde nicht! :)

    Zitat

    Original von it's me
    ALEXIS
    über Goldkauf lässt sich reden, Ackerland schließe ich mal aus, ich müsste diese Einnahmen versteuern und mit Lohnsteuerklasse1 - WOW! 8o
    Was selbstgenutztes Eigentum angeht, so kann mir das keiner enteignen und meine jetzigen Mietzahlungen kann ich auch in die Hypo stecken, oder?


    it's me


    @ it´s me
    Selbstgenutzte Immobilie ist natürlich das Beste. Kaufst du eine Bestandsimmobilie würde ich von den 50 T€ etwa 15 T€ bis 20 T€ als Barreserve für die Fälle des Lebens und unkalkulierbare Baurisiken zurückbehalten (nicht bei der Bank angeben). Als Maurer kannst du bei der Sanierung deine Muskelhypothek spielen lassen. In manchen ländlichen Gegenden Norddeutschlands (Mobilität vorausgesetzt) könntest du ein Sanierungsobjekt zum Schnäppchenpreis für 30.000,- € erstehen/ersteigern. Nehmen wir an, dass noch Gesamtinvestitionen von
    50 T€ notwendig sind und du davon ca. 15.000 € Eigenleistungen erbringen kannst, ergibt sich folgende Modellberechnung:


    Kaufpreis 30.000,- €
    KNK + 4.000,- €
    Investitionen + 50.000,- €
    Eigenleistung - 15.000,- €
    _______________________
    Fremdmittel 39.000,- €


    Mögliche monatliche Finanzierungsrate ca. 200,- EUR bis 250,- €. Ich glaube bei einer Kreditsumme von 39.000,- € kann man noch ruhig schlafen, besonders wenn man noch 20 T€ und ein wenig Edelmetall liegen hat.
    Die geeignete Immobilie muß man in aller Ruhe aussuchen. Empfehlenswert ist es, sich vorher intensiv mit den Abläufen einer Zwangsversteigerung zu beschäftigen.


    Nochmals zum Thema Ackerland:
    Der Kauf von Ackerland als Investition wird derzeit unterschätzt und belächelt.
    Nehmen wir mal an, du kaufst 3 ha für 30.000,- € und bekommst etwa 600,- € jährliche Pacht dafür. Hast du dann ein wirkliches Steuerproblem?
    Anfang der 90-iger Jahre konnte man im Osten Deutschlands z.B. den ha Ackerland für ca. 2 T€ erwerben. Heute dürfte die gleiche Fläche ca. 5 T€ bis 10 T€ kosten. Warum Ackerland ein weiteres Steigerungspotential erwarten läßt, ergibt sich aus vielen Beiträgen dieses Forums.


    ALEXIS

    Würde auch empfehlen noch etwas Gold einzukaufen und dann u.U. ein Baugrundstück. Alternativ zum Baugrundstück, denke mal über den Kauf von Ackerflächen in der Nähe von gut laufenden Bauernhöfen nach. Die Preise sind unten und die Perspektiven aussichtsreich. Vorerst ist bereits verpachtete Ackerfläche vorteilhaft.


    ALEXIS

    Zitat

    Original von Marcher


    Das mit der Vertrauensbildung ist relativ, selbst wenn es bei einem Kunden zehnmal gutgegangen ist, wer garantiert wird, dass es beim elften Mal gut geht?


    @ Marcher


    Was soll beim elften Mal schief gehen, für dich als Käufer?
    Schlimmstenfalls bekommst du deine Ware nicht geliefert.
    Dann mußt du auch nichts bezahlen.
    Wenn du als Händler sprichst, sind die Risken natürlich verlagert.
    Das wäre ein anderes Thema, um das es hier eigentlich nicht geht.


    ALEXIS

    Zitat

    Original von TeeKay


    Behaelt sich der Reiseveranstalter auch vor, keine Leistung zu erbringen (von hoeherer Gewalt abgesehen)?


    @ TeeKay


    Um nicht zu weit vom Thema abzutrifften nur kurz:
    Man muss zuerst zwischen Reisevermittler und Reiseveranstalter trennen. Rücktritt des Reiseveranstalters mit Rückzahlung der Beiträge erfolgt z.B. auch bei Insolvenz oder Zahlungsunfähigkeit.
    Das ist aber eine gesetzliche Regelung, die vor Jahren in den AGB´s aufgenommen werden mußte.


    Da es eine solche Regelung für den Edelmetallhandel nicht verbindlich gibt, könnte man den geläufigen Wortlaut für den Warenhandel "Solange der Vorrat reicht" ansetzen. Wie soll ich aber den wirklichen Warenbestand im Internethandel überprüfen?


    Letztendlich komme ich wieder auf den simplen Grundsatz:
    WARE gegen GELD
    Wenn es diesen Weg gibt, warum soll ich was risikovolleres machen?
    Probleme entstehen doch hauptsächlich, wenn die Gier nach dem vermeintlichen Schnäppchen, Hirn frisst - oder?


    ALEXIS

    Zitat

    Original von dagny
    dem BGB nach zunaechst schon.


    Der Kaufvertrag wird erst mit blablabla geschlossen. Ob irgeneine andere tolle Vorschrift da dagegen spricht, weiss ich nicht. Aber soweit ich mich an einige onlinegeschaefte erinnere ist das praxis.


    Juristisch nicht zu bemängeln, der zeitliche Rahmen ist vertretbar und klar gesetzt. Rechtsbedenken entstehen in der Hinsicht, dass Spekulationsgeschäfte unterstellt werden könnten und der potentielle Käufer über daraus entstehende Risiken nicht ausreichend aufgeklärt wurde.


    In anderen Branchen, z.B. Reiseveranstalter, geht man auch Wochen vor Leistungserbringung in Vorkasse. Der klare Unterschied besteht jedoch darin, dass man eine Reiserücktrittsversicherung abschließen kann. Und sollte die Leistung nicht der Beschreibung folgen, gibt es anerkannte Rechtsprechung zur Regulierung.
    Stimmt etwas mit der Edelmetall-Lieferung nicht, wird die Beweislage schwerer. Bei einem Rechtsstreit fehlen dann auch allgemein anerkannte Urteile.



    Generell ist jedem Edelmetallkäufer aber nur der folgende Ablauf zu empfehlen: Anfrage - Angebot - Bestellung - Bestellungsbestätigung mit Auslieferungstermin - Lieferung mit Prüfung der Ware - Bezahlung. Dieser Weg wird erst durch eine kurze Phase der Vertrauensbildung zwischen Händler und Käufer beschreitbar. Dazu reichen auch zwei bis drei kleine Bestellungen. Alles andere ist einseitige Verlagerung von hohen Risken und widerspricht kaufmännischen Regeln.


    ALEXIS