Liebe Neulinge,
als Federgewicht hier im Forum möchte ich auch alle Neulinge herzlich Grüßen und maße mir mal einfach an, die Sicht, die ich habe und viele echte EM-Bugs hier im Forum sind glaube ich der gleichen Meinung mitzuteilen.
Angesichts der aktuellen Entwicklung an den Edelmetallmärkte, insbesondere bei Silber steigt auch das Intresse der Neulinge an dieser Materie und vielen stellt sich die Frage jetzt noch einsteigen, da der Preis ja schon so hoch ist auf einen Rückschlag warten etc.
Die wirklich richtigen EM-Bugs hier somindest sehr viel von ihnen rechnen nicht in Euro, Dollar, Franken oder was auch immer sondern rechnen in Gramm, Unzen oder Kilo um ihre gespeicherten Lebensersparnisse langfristig real relativ wertstabil zu erhalten.
Die Betonung liegt hierbei auf langfristig und wertstabil, natürlich wird das Intresse bei hohen Preissteigerungen und sehr volatilen Preisauschlägen größer, weil man dann den schnellen Euro machen kann oder auch schnell relativ viel verbrennen kann. Mittlerweile sind Tagesschwankungen beim Silber von 5-10% gegen Papiergeld an der Tagesordnung und dann kommen noch Handelsmargen An- und Verkauf und eventuell Mehrwertsteuer beim Kauf dazu.
Physisch gekauftes Edelmetall lohnt sich deshalb eigentlich nicht zum Zocken, verursacht relativ Transaktionskosten, viel Zeit sich mit der Materie zu beschäfftigen und bei sicherer Lagerung auch noch Lagergebühren. Zum kurzfristigen Zocken sind daher in der Tat entsprechende Papier Produkte besser geeignet, wird Euch auch jeder Banker sagen.
Auf dem Weg zum EM-Bug ist deshalb ein grundsätzliches Umdenken erforderlich. Nicht das aller Dinge sind aktuelle Währungseinheiten, die Gold oder Silber gerade in Euro oder Dollar kosten, sondern die Grundwährung sind Unzen Gold oder Silber die physisch unter meinem Zugriff habe und die gilt es zu mehren und zwar durch aus heutiger Sicht langfristige Papiermittel, die ich auf mittlere oder auch lange sich vorraussichtlich nicht benötigen werde.
Wieviel Papier ich dann gerade in welcher Währung für z.B. meine 250 Unzen bekomme ist mir dann völlig schnuppe, da ich nicht weiß wieviel Papier ich in welcher Währung vielleicht in 10, 20, oder 30 Jahren dafür bekomme. Als ganz sicher anzusehen ist jedoch, dass ich für mein Edelmetall immer und überall auf der Welt eine bestimmte Menge frisch gedrucktes Papier erhalte.
Wenn dann man Monatsende z.B. 100,- Euro über sind, wo ich sicher weiß, dass ich sie nicht nächsten Monat unbedingt brauche, weil z.B. der Auspuff unerwartet kaputt gegangen ist. Kaufe ich mir dann z.B. 3 Unzen Silber lege sie weg und tue einfach so, als ob ich sie für ne Tankfüllung, ein gutes Essen oder sonstwas ausgegeben habe, für Konsum halt. Papiergeld ist eben weg wie am Monatsende üblich, kommt ja morgen dann das neue.
War aber ja nicht wirklich Konsum, da liegen irgendwo 100 Gramm Silber rum. Einen Monat später kriege ich vielleicht für die gleiche Summe Konsumverzicht nur 80 Gramm, dann nur noch 50 Gramm und dann auf einmal nach einem drastischen Preisrückgang 150 Gramm. Na und ich habe nach dem Beispiel nun 380 Gramm Silber für 400,- Währungseinheiten gekauft, die aktuell aber nur ca. 250 Währungseinheiten wert sind.
In Papier hätte ich beim Verkauf nun fast 40 % Verlust gemacht. Na und ich verkaufe aber doch nicht, ich habe immer noch 380 Gramm Silber und weil ich diesen Monat Überstunden gemacht habe bleiben sogar 200,- Euro Konsumverzicht über und da Silber gerade so billig ist bekomme ich sogar 300 Gramm dafür. Nun habe 680 Gramm als Reserve... etc. Das waren nur 5 Monate als Beispiel für einen jungen Neueinsteiger mit relativ bescheidenen Mitteln.
Der echte Bug hat aber einen deutlich längeren Anlagehorizont, mißtraut dem Papiergeldsystem da Papier seit Jahren nach Bedarf beliebig nachgedruckt wird und will sein sauer verdientes und gespartes langfristig wertstabil erhalten. Deshalb ist für ihn den Bug nicht entscheidend wieviel Papier er gerade für sein EM gekommt, sondern wieviele Unzen er tatsächlich jederzeit unter seinem persönlichen Zugriff hat.
Wer trotzdem lieber in Euro oder noch lieber in Mark rechnet, weil die Zahlen größer sind anstatt in Gramm und Unzen, dem empfehle ich als Kompromiss seine Rechnung in Goldmark 1914 aufzumachen ist eigentlich ganz leicht 20 Goldmark fast genau 250,- Euro, somit 1 Goldmark gleich 12,50 Euro gleich 5 Gramm Silber oder 0,358 Gramm Feingold.
Übrigens die Gebäudeversicherer rechnen auch heute noch den Wert des zu versichernden Gebäudes auf Basis von Goldmark 1914 und multipliezer dann mit dem aktuellen Inflationsindex, der aber wahrscheinlich garnicht soweit von dem Faktor 12,50 entfernt liegen sollte, obwohl der zugrunde liegende Warenkorbinflationsindex sicherlich etwas anders zusammengesetzt ist.
Was ich hier nun vielleicht etwas langatmig für den Neueinsteiger zusammengeschrieben habe soll auf den Punkt gebracht eigentlich nur heißen.
Verabschiedet Euch vom Euro als Maß der Dinge und nehmt dafür Gramm, Unzen oder Kilos als Basiswährung in Gold oder Silber.
Viel Spaß beim Einlesen in dieses Thema. ![smilie_blume [smilie_blume]](https://2023a.goldseiten-forum.com/wcf/images/smilies/smilie_blume1.gif)
KT